So häufig muss laut DGUV V3 geprüft werden
DGUV V3 Prüfung – Wie oft? – Die Elektrogeräteprüfung ist Pflicht und muss regelmäßig wiederholt werden. Mit ihr soll sichergestellt werden, dass die Geräte, die einen Stecker haben (also elektrisch betrieben sind) in einem ordnungsgemäßen Zustand sind und von ihnen keinerlei Gefahr ausgeht. Dass Unternehmen dies zu prüfen haben, ist in der DGUV Vorschrift 3 gesetzlich vorgeschrieben. Aber wie häufig muss die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel nun tatsächlich erfolgen? Genügt eine Prüfung pro Kalenderjahr? Wir erläutern, wann der E-Check nötig ist und unter welchen Voraussetzungen Prüffristen auch verlängert werden dürfen. Diese Prüfung ist auch bekannt unter dem Namen Energys best friend.
Ortsveränderliche elektrischer Betriebsmittel müssen laut Gesetz alle 6 Monate geprüft werden. Die Prüffrist kann verlängert werden, wenn es in der Vergangenheit wenig Fehler gab. Liegt die Quote bei unter 2 %, so dürfen die Fristen verlängert werden (also auf 12 Monate).
Für ortsfeste Anlagen liegt die Prüffrist bei 4 Jahren. Das erscheint relativ lange, aber man muss beachten, dass die VDE Prüfung auch die Verwendung der Geräte im Blick hat. Dass ein Elektrogerät, das ständig bewegt wird, viel anfälliger für Fehler ist, ist doch wahrscheinlich. Ein ortsfestes Gerät und eine große Anlage hingegen sind den Gefahren laut DGUV V3 nicht so intensiv ausgesetzt, weil ihr Stecker beispielsweise nicht permanent bewegt wird. Er verbleibt eben am Stromanschluss, während ein Wasserkocher ständig seinen Ort wechselt und immer wieder neu in eine Steckdose gesteckt wird. Außerdem sind Schäden wahrscheinlicher, wenn ein Gerät unsachgemäß bedient wird. Diese Wahrscheinlichkeit ist laut DGUV Vorschrift 3 bei ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmitteln doch wahrscheinlicher.
DGUV V3 Prüfung – Wie oft? – Unterschiede der Prüffristen nach Standort
Bestimmte Bereiche des öffentlichen Lebens müssen häufiger geprüft werden, weil sie einen besonderen Schutz bieten müssen. Kindergärten, Schulen und Universitäten werden ständig von Besuchern aufgesucht. Während Unternehmen praktisch nur die eigenen Mitarbeiter zu „Gast“ haben, gelten Orte wie Museen oder Bibliotheken als öffentliche Orte und unterliegen daher strengeren Prüffristen. Ähnliches ist auch auf Baustellen der Fall. Weil die Elektrogeräte dort sehr häufig (praktisch immer) verwendet werden (z.B. Sägen oder Bohrmaschinen), nutzen diese sich anders ab. Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel würde also die Prüffristen auf einer Baustelle anders bewerten.
Die DGUV V3 Prüfung sollte auch immer so gewissenhaft ausgeführt werden, dass im Prüfprotokoll erfasst wird, wenn es tatsächlich zu einer massiven Belastung der Geräte kommt. Das ist weder strafbar noch verboten, es ist nur ratsam, das Prüfverhalten entsprechend anzupassen. Hier steht natürlich immer die Sicherheit der Mitarbeiter im Vordergrund. Prüffristen bis auf den letzten Tag auszureizen ist zwar rechtlich völlig unbedenklich, aber es stellt sich dennoch die Frage, ob es nicht sinnvoll ist freiwillig häufiger nach BGV A3 zu prüfen. Das sollte sicherlich von den jeweiligen Geräten und ihrer Verwendung abhängig gemacht werden. Überschritten werden darf eine Prüffrist so ohne Weiteres natürlich nicht. Das ist nur mit sehr geringer Fehlerquote aus der Vergangenheit möglich.
DGUV V3 Prüfung – Wie oft? – Wieso müssen Prüfprotokolle erstellt werden?
Sie haben alles richtig gemacht und sich immer an die DGUV V3 gehalten? Wunderbar. Das ist verantwortungsvoll und wird Sie vermutlich schon vor dem ein oder anderen Zwischenfall bewahrt haben. Sofern Sie die VDE Prüfung aber nicht beweisen können, sieht es rechtlich ziemlich düster aus. Die Beweislast liegt immer beim Unternehmer selbst, der mit einer bestimmten Maschine oder Anlage arbeitet.
Selbst, wenn diese fehlerhaft produziert war und der Hersteller selbst für einen Fehler verantwortlich ist, muss der Betreiber beweisen, dass dieser bei einer Prüfung nicht aufgefallen ist bzw. dass er diese Prüfung nach DGUV Vorschrift 3 gewissenhaft ausgeführt hat.
Gibt es Geräte, für die gar keine DGUV V3 Prüfung nötig ist?
Ja, sofern es sich nicht um Elektrogeräte handelt. Alles, was einen Stecker hat und mit Strom betrieben wird, fällt unter die gesetzliche Richtlinie der DGUV V3. Der E-Check ist deshalb auch allgemeingültig für alle Elektrogeräte vorgeschrieben, mindestens bei deren erster Inbetriebnahme muss die Elektrogeräteprüfung immer erfolgen. Die weiteren Fristen sind von den Geräten selbst abhängig.
Wie oft überprüft die DGUV nach Einhaltung der Richtlinien?
Das kann stichprobenartig erfolgen, muss aber nicht. Es gibt viele Unternehmen, die noch nie auf die Einhaltung der DGUV Vorschrift 3 hin überprüft wurden. Kein Prüfprotokoll wurde je verlangt und die DGUV Prüfung und die Ergebnisse nie kontrolliert. Trotzdem kann das jederzeit passieren. Spätestens dann, wenn es zu einer Fehlerquote mit anschließenden Konsequenzen wie großen oder kleinen Zwischenfällen kommt, werden Dokumentationen angefordert. Wer dann keine Auskunft erteilen kann, hat rechtlich schlechte Karten und trägt die Haftung selbst. Die DGUV V3 Prüfung ist kein freiwilliges Angebot. Wer sich nicht daran hält, riskiert in die Haftung genommen zu werden und Strafen bezahlen zu müssen.
Auch wenn die DGUV ein Unternehmen nicht Jahr für Jahr per Post oder Anruf an die nötig BGV A3 Prüfung erinnert, so ist sie dennoch auszuführen. Übrigens sollte auch das nicht erst nach einer Aufforderung durch eigene Mitarbeiter erfolgen, die selbst anhand der Prüfplaketten erkannt haben, dass die nächste DGUV Prüfung schon angestanden hätte. Termine bezüglich der Fristen müssen gewissenhaft gepflegt werden.
Wie häufig kommt ein Prüfunternehmen in meinen Betrieb?
Das hängt davon ab, was zu prüfen ist und wie die Prüfung organisatorisch gestaltet wird. Ein beauftragtes Prüfunternehmen übernimmt die Prüfung meist für alle Elektrogeräte, die sich im Betrieb befinden und wird gemeinsam mit dem Betreiber entscheiden, wie die Umsetzung der DGUV V3 am sinnvollsten ist. Voraussicht zahlt sich hier aus, denn pro Anfahrt können meist gleich mehrere Geräte geprüft werden.
DGUV V3 Prüfung – Wie oft? – Ändert sich die DGUV Vorschrift 3 jedes Jahr?
Nein. Unternehmen müssen nicht befürchten, dass jährlich neue Prüfintervalle veröffentlicht werden oder sich die Richtlinien der DGUV V3 Prüfung grundlegend ändern. Dennoch ist es wichtig den Überblick zu behalten. Das ist auch eine Dienstleistung, die die meisten Prüfunternehmen auf dem Schirm haben. Sollte es tatsächlich zu Änderung in Bezug auf die DGUV V3 Prüfung kommt, werden zuständige Elektrofachkräfte dies wissen.
Es schadet natürlich dennoch nicht, sich die DGUV Vorschrift 3 eigenständig zu Gemüte zu führen und sich regelmäßig zu vergewissern, dass keine neue Version veröffentlicht wurde, die womöglich neue Grundlagen darstellt. Auch wenn die DGUV V3 umfangreich ist und es der Alltag im Unternehmen meist kaum zulässt, schadet es nicht, sich der DGUV Vorschrift 3 inhaltlich anzunehmen, um besser zu verstehen, was Prüfbetriebe tun und worauf Unternehmen selbst achten müssen.
Muss auch geprüft werden, wenn Geräte neu gekauft wurden?
Ja, es handelt sich dabei um eine Prüfung vor der Inbetriebnahme. Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel muss nämlich immer dann erfolgen, wenn das Gerät benutzt werden soll. Solange ein Gerät noch verpackt und demnach nicht zugänglich ist, kann es ungeprüft bleiben. Die DGUV V3 Prüfung ist aber spätestens mit dem Tag nötig, an dem Mitarbeiter das Elektrogerät bedienen wollen oder müssen.