Die Durchführungsanweisung gibt vor, wie die DGUV V3 zu handhaben und durchzuführen ist. Darüber hinaus bietet sie Lösungsvorschläge für eventuelle Probleme im Zuge der Prüfung an. Diese Vorschrift sowie die Durchführungsanweisung wurden vom Verband der Berufsgenossenschaften erstellt. Sie dienen der Unfallverhütung bzw. bieten Problemlösungen im Falle eines Unfalls. Sie haben Anwendung auf alle ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel sowie Anlagen. Diese unterliegen regelmäßigen Kontrollen nach der DGUV V3, um die Betriebssicherheit zu gewährleisten.
Werden bereits vorliegende Prüfberichte nach der BGV A3 anerkannt?
Das Prüfprotokoll des Herstellers kann als Grundlage zur Gefährdungsbeurteilung sowie als Basis für die Festlegung der regelmäßigen Prüfintervalle verwendet werden. Darüber hinaus können Prüfberichte aus dem europäischen Wirtschaftsraum herangezogen werden, solange die Verfahren und Techniken jenen der in der EU gebräuchlichen entsprechen oder gleichwertig sind. Sie müssen die Anforderungen der EN 45000 erfüllen.
Was gibt die Durchführungsanweisung der DGUV V3 genau vor?
In der Durchführungsanweisung der DGUV V3 ist festgelegt, dass alle ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel und Anlagen in öffentlichen Gebäuden sowie Unternehmen einem regelmäßigen E-Check unterzogen werden müssen. Darüber hinaus ist festgelegt, dass diese Elektrogeräteprüfung nur eine dazu befähigte Fachkraft durchführen darf. Die Durchführungsanweisung besagt weiter, dass eine befähigte Fachkraft eine Elektrofachkraft mit mindestens einjähriger Berufspraxis sowie einem speziellen Kurs mit Abschlussprüfung sein muss.
Die Durchführungsanweisung benennt darüber hinaus jene Prüf- und Messgeräte, die für die DGUV V3 Prüfung verwendet werden müssen. Auch diese müssen regelmäßig einer Elektrogeräteprüfung unterzogen werden, um ordnungsgemäß zu arbeiten und korrekte Messwerte zu liefern. Darüber hinaus steht in der Durchführungsanweisung, dass als Abschluss der DGUV V3 Prüfung ein Protokoll erstellt werden muss. Dieses muss die geprüften Betriebsmittel benennen, die Nummerierung, das Datum der Prüfung, festgestellte Mängel, Fristen und Maßnahmen zur Behebung sowie den nächsten Prüftermin und die Unterschrift des Prüfers enthalten.
Welche Vorteile bietet die Einhaltung der Durchführungsanweisung?
Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel spart Zeit und Kosten. Darüber hinaus gewährleistet sie die Betriebssicherheit. Das Protokoll dient als Beweismittel in Gerichtsverfahren und gegenüber der Versicherung. Versicherungsprämien können somit ebenfalls reduziert werden. Schadhafte Geräte können im Vorfeld ausgetauscht oder repariert werden.
Welche Betriebsmittel werden nach der DGUV V3 unterschieden?
Dabei handelt es sich grundsätzlich um ortsfeste und ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel. Zu den ortsveränderlichen Geräten zählen Drucker, Faxgeräte, Kaffeemaschinen, Netzteile, Monitore, Computer, elektrische Kassen, Bohrer, Fräsen, Trennschleifer, etc. Zur Kategorie ortsfeste elektrische Betriebsmittel gehören Kontroll- und Sicherheitssysteme, Lackieranlagen, Pressen, Drehbänke, Gebäudeinstallationen, etc.
Was wird bei der DGUV V3 Prüfung genau geprüft?
Die Durchführungsanweisung für die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel gibt vor, dass alle elektrischen Geräte einer Einzelprüfung unterzogen werden müssen. Das bedeutet, dass jedes Gerät nach der VDE Prüfung bzw. DGUV Prüfung extra geprüft werden muss. Die Prüfung sieht zunächst eine Sichtprüfung vor. Dabei wird genau festgestellt, ob Kabel, Stecker oder Isolierungen beschädigt sind und ob das Gerät ordnungsgemäß positioniert ist. Danach werden der Schutzleiterwiderstand, der Schutzleiterstrom, der Ersatzleiterstrom, der Isolationswiderstand, der Berührungsstrom und der Differenzstrom gemessen. Anschließend kommt es zur Funktionsprüfung. Dabei wird nach der DGUV V3 geprüft, ob das Betriebsmittel auch ordnungsgemäß arbeitet.
Wer genau darf nach der Durchführungsanweisung die DGUV Prüfung bzw. die VDE Prüfung durchführen?
Ist eine dafür ausgebildete Elektrofachkraft vor Ort und stehen geeignete Prüf- und Messgeräte zur Verfügung, darf die DGUV V3 Prüfung auch eine elektrotechnisch unterwiesene Person unter deren Aufsicht durchführen. Natürlich kann auch ein externer Prüfbetrieb mit dieser Aufgabe betraut werden. Wichtig ist, dass zum Abschluss ein gerichtsfestes Protokoll erstellt wird. „Gerichtsfest“ bedeutet, dass das Prüfprotokoll als Beweismittel herangezogen wird. Versicherungen machen ihre Zahlungen davon abhängig, ob der Unfall voraussehbar war oder nicht. Deshalb kommt dem Protokoll eine übergeordnete Rolle zu.
Wie oft muss eine DGUV V3 Prüfung wiederholt werden?
Zunächst müssen eine Gefährdungsbeurteilung sowie eine Fehlerquote ermittelt werden. Eine Fehlerquote um 2 bedeutet, dass mindestens alle zwei Monate nach der DGUV Vorschrift 3 geprüft werden muss. Bei Baustellen ist es aufgrund des häufigen Transportes und Wechsels der ortsveränderlichen elektrischen Betriebsmittel notwendig, dass alle drei Monate geprüft wird. Generell sollte die DGUV V3 Prüfung bei Baustellen, Werkstätten und Fertigungshallen einmal jährlich erfolgen. Liegt ein reiner Bürobetrieb vor, reicht auch eine DGUV V3 Prüfung alle zwei Jahre.
Warum ist die regelmäßige Prüfung nach der BGV A3 notwendig und empfehlenswert?
Die regelmäßige Prüfung nach der DGUV V3 (ehemals BGV A3) ist gesetzlich vorgeschrieben und durchzuführen. Die Berufsgenossenschaften sowie der Verband der Elektrofachkräfte haben auf Basis der Erfahrungen der vergangenen Jahrzehnte die notwendigen Normen sowie fachlichen rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen. Somit sollen Unfälle schon im Vorfeld durch bestimmte Maßnahmen, die in der Durchführungsanweisung dargelegt werden, vermieden werden. Die Gefährdung der im Betrieb befindlichen Menschen wird somit ausgeschlossen. Bricht aufgrund eines defekten Betriebsmittels ein Feuer im Betrieb aus und es wurde nicht oder mangelhaft geprüft, zahlt die Versicherung meistens nicht. Viele Versicherungen bieten sogar reduzierte Prämien an, wenn regelmäßig nach der DGUV geprüft wird. Auch hierfür werden das Protokoll und Prüfberichte als Beweis herangezogen.
Gibt es noch andere Gründe, warum die sachgemäße Dokumentation nach der DGUV Vorschrift 3 Durchführungsanweisung so wichtig ist?
Da im Protokoll die genaue Bezeichnung sowie Nummer des betreffenden Betriebsmittels steht, kann im Ernstfall das Gerät sofort zugeordnet werden. Darüber hinaus werden bei der Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel auch die Bestands- und Wartungslisten überprüft. Dadurch werden die Bestände geprüft, welche Geräte wurden entsorgt, welche befinden sich noch wo im Betrieb. Auch das hilft bei einem Brand oder Versicherungsfall, Verwechslungen zu vermeiden. Darüber hinaus ist die Einhaltung der Prüffristen enorm wichtig. Wurde eine verabsäumt und es kommt in der Zwischenzeit zu einem Kurzschluss oder Brand, trägt der Betreiber die volle Verantwortung. Versicherungen zahlen dann meistens nicht. Hat er bereits um eine Nachfrist angefragt und das Versäumnis begründet sowie dies dokumentiert, wird dies auch dementsprechend berücksichtigt.
Was geschieht im Falle eines Diebstahls des Prüfprotokolls?
In der Regel werden Protokolle oder Bestands- und Wartungslisten nicht gestohlen, sie können aber abhandenkommen oder verlegt werden. Im Falle eines Diebstahls ist es angebracht, diesen polizeilich zu melden. Die Kopie der Meldung dient dann als Nachweis. Kann das Protokoll nicht aufgefunden werden, ist eine Kopie vom Prüfer oder Prüfbetrieb anzufordern. Ist dies nicht möglich, muss sofort eine neuerliche Prüfung nach der DGUV Vorschrift 3 veranlasst werden.
Welche Rolle spielen die UVV (Unfallverhütungsvorschriften) bei der DGUV Vorschrift 3 Durchführungsanweisung?
Die Durchführungsanweisung liefert weitere Informationen zu den Unfallverhütungsvorschriften. Somit ist garantiert, dass die darin angeführten Schutzziele jederzeit erreicht werden können. Oberstes Ziel ist immer die Betriebssicherheit.
Was kostet die Prüfung nach DGUV V3 Durchführungsanweisung?
Unternehmen vermeiden oft Prüfungen oder zögern diese hinaus, um Kosten zu sparen. Das kann aber leicht ins Auge gehen. Kommt es in der Zwischenzeit zu einem Brand, haftet der Betreiber. Das verursacht oft weitaus höhere Kosten als die Prüfung nach der DGUV Vorschrift 3 selbst. Die Kosten hängen von der Anzahl der Betriebsmittel sowie vom jeweiligen Standort ab. Diese liegen für einen Stromkreis bei ca. 12 Euro und für ein Betriebsmittel bei ca. 3 Euro. Darüber hinaus muss auch berücksichtigt werden, ob es aufgrund der hohen Anzahl an Betriebsmittel öfter kommen muss. Im Durchschnitt liegt eine Prüfung für ca. 3000 Betriebsmittel bei ca. 10.000 Euro bis 20.000 Euro. Kommt es zu einem Brand, sind die Kosten bei 100.000 Euro und mehr.
Fazit
Der E-Check ist gesetzlich zwingend vorgeschrieben und liefert mit der dazugehörigen Durchführungsanweisung erklären, wie diese wann von wem und wie zu erfolgen hat. Die UVV werden darin natürlich ebenfalls berücksichtigt. Die DGUV Vorschrift 3 hat zum Ziel, dass niemand im Betrieb verletzt wird und es zu keinen Betriebsausfällen kommt. Somit werden Menschenleben geschützt und Kosten gespart. Die regelmäßigen Wiederholungsprüfungen nach der DGUV V3 sind notwendig, um zu garantieren, dass ortsveränderliche elektrische Betriebsmittel durch den Transport und den Dauerbetrieb nicht beschädigt werden und unwissentlich schadhaft verwendet werden. Die Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel ist somit auch eine Präventivmaßnahme.