- Einige unserer 6500 aktiven Kunden -
Europas größtes Institut für Unternehmenssicherheit, die VdS Schadenverhütung GmbH, ist ein Tochterunternehmen des Gesamtverbundes der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV). Das Unternehmen bietet Sicherheitsdienstleistungen im Bereich Datenschutz, Naturgefahren, Cyber-Security, Security, Brandschutz sowie Bildung und Organisation. Darüber hinaus erstellt und veröffentlicht die VdS Sicherheitsrichtlinien, die die Grundlage der EN-Normen und der VdS Prüfung bilden. Das Unternehmen mit Sitz in Köln verfügt über Außenstellen in Deutschland, Europa sowie in Shanghai. 500 Mitarbeiter kümmern sich um Einbruchschutz, Brandschutz, Cyber-Kriminalität (Informationssicherheit), Naturgefahren sowie Management/Risikomanagement und Bildung.
Wie ist die VdS akkreditiert?
Das Unternehmen ist von der Trägergemeinschaft für Akkreditierung sowie der Deutschen Akkreditierungsstelle Technik e. v. für Zertifizierungen und Prüfungen nach DIN, ISO und EN Normen akkreditiert, wie zum Beispiel nach der Europa-Norm 45.000.
Welche Aufgaben nimmt die VdS wahr?
Das Unternehmen besitzt eigene Laboratorien, in denen Systeme, Einrichtungen und Komponenten zur Schadensverhütung geprüft und zertifiziert werden. Zertifiziert werden neben Produkten auch jene Unternehmen, die
Gefahrenmeldeanlagen,
Komponenten und Anlagen,
Notrufleitstellen sowie
Wach- und Sicherheitsunternehmen
errichten und installieren.
Als „VdS-anerkannt“ dürfen Anlagen nur benannt werden, wenn alle Bauteile, Elemente, Produkte und Dienstleistungen, die damit in Zusammenhang stehen, geprüft und ebenfalls anerkannt sind.
Was wird zertifiziert?
Alle Einrichtungen und Produkte, die zum Brandschutz und Schutz einer Anlage dienen, können VdS-zertifiziert werden. Dazu gehören Alarmanlagen, Brandmelder, Schlösser, etc. Mit der VdS-Zertifizierung sind gleichzeitig immer die EN-Forderungen auch abgedeckt. Gefahrenmeldetechnik, die nach der Richtlinie VdS 3403 anerkannt wurde, erhielt somit zeitgleich auch die DIN EN 16763-Zertifizierung. Manche Versicherungsunternehmen gewähren Beitragsrabatte, wenn VdS-Zertifizierungen vorliegen.
Das VdS-Zertifikat als Gütesiegel!
Sicherheitsverantwortliche sehen das VdS-Zertifikat als Qualitätskriterium beim Kauf von Sicherheitsdienstleistungen und Sicherheitstechnik an.
Wie sieht das Konzept dahinter aus?
Die VdS-Richtlinie legt ein angemessenes, praxistaugliches und nachvollziehbares Schutzniveau samt den dazugehörigen Anforderungen fest. Darüber hinaus werden die Prüfungskriterien sowie der Zertifizierungsprozess genau definiert und beschrieben. Aber auch die Prüfung ganzer Prozesse in Unternehmen und deren Zertifizierung werden detailliert aufgeschlüsselt und strukturiert dargelegt. Firmen, Fachkräfte, Errichter und Planer von Sicherheitssystemen werden nach genauen Vorgaben und Strukturen ebenfalls zertifiziert. Schutzanlagen müssen einer Revision oder Erstabnahme unterzogen werden. Diese Vorgänge unterliegen ebenfalls einem durch die VdS streng vorgegebenem Schema. Der Bildungsaspekt nimmt in der VdS einen hohen Stellenwert ein. Schließlich müssen auch die Sicherheitsfachkräfte geschult und weitergebildet werden. Die VdS ist daher auch für die Qualifizierung von Sicherheitsbeauftragten zuständig.
Wie erfolgt die VdS-Prüfung von elektrischen Anlagen, und was ist dabei zu berücksichtigen?
Alle elektrischen Anlagen sind nach VDE 0100 600 sowie nach Abschnitt 5.3.1010 der VDE 0105 100 zu prüfen. Dabei handelt es sich um verpflichtende, gesetzliche Prüfungen, die in festgesetzten Abständen wiederkehren. Darüber hinaus muss jede elektrische Anlage vor der Erstinbetriebnahme einer VDE Prüfung sowie nach der Betriebssicherheitsverordnung geprüft und „abgenommen“ werden. Die VdS-Prüfung nach der VdS-Richtlinie 2228 gilt als Ergänzung zur VDE-0105-100 (thermische Auswirkungen).
Die Betriebssicherheit basiert auf der BetrSichV und der TRBS 1201. Wie genau im Einzelfall geprüft wird, hängt jedoch stark von den jeweiligen Nutzungsbedingungen, der Betriebsart sowie den Umgebungsbedingungen ab. Üblich ist es, elektrische Anlagen sowie Betriebsmittel alle vier Jahre zu prüfen. Diese Prüfungen werden von befähigten Personen durchgeführt. Dabei handelt es sich um Personen, die über eine Elektrofachausbildung sowohl in Praxis als auch Theorie und eine mehrjährige prüfbezogene Tätigkeit nachweisen können. Darüber hinaus müssen sie regelmäßig fachspezifische Schulungen besuchen.
Elektrische Anlagen werden nach der Klausel SK 3602 durchgeführt. Dabei handelt es sich um die Zusatzbedingungen zu den Allgemeinen Feuerversicherungsbedingungen (AFB). Diese sind immer Bestandteil des Feuerversicherungsvertrages für Gebäude, die gewerblich genutzt werden. Diese Prüfung muss auf alle Fälle durchgeführt werden und ersetzt weder die VDE Prüfung für elektrische Anlagen und Betriebsmittel nach der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) oder jene der DGUV Vorschrift 3 (Unfallverhütungsvorschriften). Dieser E Check ist eine jährlich wiederkehrende UVV Prüfung. Die VdS-Prüfung darf nur von eigens von der VdS-anerkannten Sachverständigen vorgenommen werden. Meistens verfügen diese Prüfer über ein Hochschulstudium der Elektrotechnik.
Was wird bei der Prüfung nach der Klausel SK 3602 genau geprüft?
Voraussetzung für diese Prüfung ist die ordnungsgemäßen VDE Prüfungen nach der Betriebssicherheitsverordnung bzw. nach der DGUV V3. Die Dokumentation erfolgt in Form von Prüfprotokollen, Wartungs- und Instandhaltungspläne sowie die bereits vorhandenen Nachweise über die erfolgte Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Betriebsmittel und die Prüfung elektrischer Anlagen. Darüber hinaus wird auch überprüft, ob die tragbaren Feuerlöscher und Blitzschutzanlage kontrolliert wurden. Dies wird als Ordnungsprüfung bezeichnet.
Die Prüfung findet in vier Schritten statt.
Zunächst finden eine Begehung und Sichtkontrolle der gesamten Anlage statt.
Danach kommt es zur Temperaturmessung aller elektrischen Anlagenteile. Schritt vier der VdS-Prüfung beinhaltet alle weiteren bei der VdS-Prüfung vorgesehenen Messungen. Den Abschluss bildet die Dokumentation. Die Schwerpunkte bei der Besichtigung und Begehung sind:
Die Beleuchtungsanlagen, der Überspannungsschutz, sämtliche Schaltanlagen und Verteiler, die Trafostation einschließlich der Mittelspannungs-Schaltanlage, die sichtbaren elektrischen Installationsteile der Maschinen, die Maßnahmen und Schottungen zum Funktionserhalt der elektrischen Anlage (MLAR, LBO), die Leitungs- und Kabelanlagen von der Einspeisung bis zum Verbraucher, sämtliche Überwachungs- und Schutzeinrichtungen, die dem vorbeugenden Brandschutz dienen, alle anderen sicherheitstechnischen Einrichtungen sowie alle Maßnahmen des Schutzpotenzialausgleichs und der Erdung.
Die Temperaturmessungen der elektrischen Anlagenteile nach SK 3602 erfolgt mittels Thermografiekamera oder Infrarot-Thermometer (Pyrometer). Bei dieser Prüfung wird vor allem kontrolliert, dass die Oberflächentemperatur der elektrischen Leitungs- und Kabelanlage 70 Grad Celsius nicht dauerhaft überschreitet. Im Befundschein nach VdS 2229 werden alle Auffälligkeiten vermerkt.
Sonstige Messungen der VdS-Prüfung nach SK 3602 beinhalten stichprobenartige Messungen gemäß Norm VDE 0105-100. Darunter fallen
- Strommessungen (Schutzleiterstrom),
- Messungen der Fehlerstrom-Schutzeinrichten (RCD),
- die Isolationswiderstandsmessung (nicht bei Vorliegen zeitnaher Protokolle über bereits durchgeführte Isolationswiderstandsmessungen)
- die Durchgängigkeitsmessung des Schutzleiters und die Schleifenwiderstandsmessung.
Die Dokumentation erfolgt abschließend mit dem einheitlichen Befundschein VdS 2229 in der jeweils gültigen Fassung. Dieses ist dem Versicherungsunternehmen zu übermitteln.
Warum gibt es UVV Prüfungen überhaupt?
Unfallverhütungsvorschriften sind sowohl für alle Versicherten als auch alle Unternehmen gesetzlich verpflichtend. Sie müssen beachtet und eingehalten werden. Verstöße kosten das Unternehmen weitaus mehr. Hält sich ein Arbeitnehmer nicht daran, kann es sogar sein Leben kosten. Da es früher gerade in der Industrie naturgemäß viele Unfälle gegeben hat, wurden die Bestimmungen, Gesetze und Vorschriften verstärkt. Gerade im Umgang mit elektrischem Strom ist erhöhte Vorsicht geboten. Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit haben oberste Priorität.
Kurzschlüsse, Kabelbrände, mehrmaliges Übersteigen der höchstzulässigen Oberflächentemperatur, etc. führen immer wieder zu Betriebsstörungen, Unfällen, Betriebsstillstandzeiten und zu Verletzungen oder gar Todesfällen. Deshalb ist es unumgänglich, VdS-Prüfungen durchzuführen. Versicherungsunternehmen bieten sogar reduzierte Beitragszahlungen an, wenn VDE Prüfungen, VdS-Prüfungen, ein E Check, UVV Prüfungen, etc. eingehalten und nachgewiesen werden. Natürlich wird dabei auch berücksichtigt, ob Mängel fristgerecht und im Rahmen des Möglichen zeitnah behoben werden. Die Einhaltung von Fristen ist für die Versicherungen ebenfalls wichtig. Unternehmen können hier kräftig sparen und trotzdem auf der sicheren Seite sein.
Für Arbeitnehmer ist es wichtig, nachzuweisen, dass er Sicherheitsrisiken, die er festgestellt hat, diese auch schriftlich festgehalten und kommuniziert hat. Sicherheitsbeauftragte des Unternehmens haben ebenfalls dafür Sorge zu tragen, dass diese Meldungen nicht im Sande verlaufen. Schließlich hängt das Leben aller im Betrieb befindlichen Personen davon ab. Elektrische Anlagen und Betriebsmittel sind nur so gut wie die Menschen, die sie bedienen.
Diese UVV Prüfungen dienen auch dazu, Fehlleistungen und Mängel schon im Vorfeld zu erkennen und zu beseitigen, bevor sie größeren Schaden anrichten können. Es ist kostengünstiger eine schadhafte Isolierung auszutauschen als gleich ein ganz neues Bauteil bzw. neue Maschine anschaffen zu müssen. Ganz schlimm wird es, wenn durch einen Schaden ein Brand verursacht wird, der zunächst klein beginnt und unbemerkt vor sich hin lodert bis es schließlich zum Großbrand kommt. Feuer ist immer eine besonders heikle Angelegenheit. In Gewerbebetrieben befinden sich meistens Chemikalien, Putzmittel, Öl und Treibstoff und jede Menge Elektrik, ganz zu schweigen von den verbauten und nicht verbauten Kunststoffen, Holzteilen, Gummi- und Glasteilen.
Abgesehen vom Feuer kommt es in diesen Fällen häufig auch zur Entwicklung giftiger Gase und Dämpfe, die ein zusätzliches Gefahrenpotenzial darstellen. Ein weiteres Problem ist die rasante Entwicklung der Gefahrensituation. Arbeitnehmer haben oft gar nicht mehr genügend Zeit, sich aus der Zone der Gefahr zu begeben. Hilfe zu holen, ist ebenfalls oft schwierig. Deshalb ist es umso wichtiger, dass möglichst viele Risiken schon im Vorfeld ausgeschlossen werden können. Darüber hinaus sollten Sicherheitseinrichtungen, wie zum Beispiel der „Not-Aus-Schalter“, gut sichtbar und für jedermann erreichbar angebracht sein. Natürlich sollten diese im Notfall auch funktionieren!
Umso wichtiger ist daher auch der regelmäßige E Check. Darüber hinaus sollten die Mitarbeiter, vor allem die Sicherheitsbeauftragten regelmäßig Schulungen besuchen und Unterweisungen in Notfallplänen bzw. der ordnungsgemäßen Handhabung der elektrischen Geräte, Maschinen und Sicherheitseinrichtungen unterwiesen werden. Die VdS-Prüfung sowie alle anderen gesetzlich verpflichtenden Überprüfungen nützen gar nichts, wenn die Mitarbeiter und das Fachpersonal nicht ständig auf dem Laufenden sind und die elektrischen Geräte, Anlagen, Betriebsmittel sowie Sicherheitseinrichtungen auch ordnungsgemäß bedienen können.